Die meisten Websites brauchen kein Redesign, sie brauchen Therapie.
16. Juli 2025
Lesezeit
8 Min.
Hier ist die ehrliche Wahrheit: Die meisten Websites sind keine ästhetischen Katastrophen. Sie haben ordentliche Grafiken, ein Farbschema, das den markeneigenen Farben der Corporate Identity folgt, sogar ein paar scroll-aktivierte Animationen, die die Benutzerinteraktion erleichtern. Aber irgendwas fühlt sich trotzdem... falsch an. Nutzer springen ab. Niemand klickt. Du änderst ständig den Text, aber nichts bleibt hängen. Was ist wirklich falsch?
Deine Seite ist nicht hässlich. Sie ist verwirrt.
Verwirrte Benutzererfahrung führt zu Nutzerverzögerung, kognitiver Ermüdung und Vertrauensschwund. Menschen konvertieren nicht, wenn sie sich nicht sicher fühlen. Und das Schlimmste? Visuelle Neugestaltungen können es nicht beheben, wenn das Problem strukturell ist.
Bei Fraem GmbH arbeiten wir mit Unternehmen zusammen, die nicht unbedingt eine visuelle Überarbeitung brauchen, sondern Klarheit. Lass uns also in die 5 klaren Zeichen eintauchen, die deine Seite möglicherweise die falschen Signale sendet und wie man sie mit durchdachtem, erfahrungsgetriebenem Design behebt.
1. Deine Navigation hat Vertrauensprobleme
Deine Navigation ist nicht nur ein Menü, sondern das Orientierungstool deiner Nutzer. Wenn es unordentlich, inkonsistent oder überwältigend ist, verlieren Nutzer schnell das Vertrauen.
1.1 Navigation ist nicht nur ein Menü, sondern wie Nutzer denken
Navigation ist die kognitive Struktur deiner Website. Es ist der Unterschied zwischen dem Betreten eines Ladens, in dem jeder Gang beschriftet ist, und einem, in dem die Schilder auf Latein sind. Navigation ist die kognitive Karte deiner Seite. Es ist der Unterschied zwischen dem Betreten eines Ladens, in dem jeder Gang in deiner Muttersprache markiert ist und dich mühelos zu dem führt, was du brauchst, und dem Herumirren in einem, in dem die Schilder auf Latein sind und dich verloren und frustriert zurücklassen. Menüs werden oft als Nachgedanke behandelt, eine Formalität. Aber sie sind der erste Eindruck, den Nutzer von der Struktur haben, und Struktur baut Vertrauen auf.
Wenn jemand auf deiner Seite landet, beginnt das Gehirn sofort, das Gebiet zu kartieren. “Wo kann ich hingehen? Was bietet diese Marke? Bin ich an der richtigen Stelle?” Wenn das Menü verwirrend, unvollständig oder inkonsistent ist, stufen Nutzer die gesamte Marke instinktiv als unorganisiert ein, was einen erheblichen Einfluss auf die Vertrauensbeziehung haben kann, die du aufzubauen versuchst. Selbst wunderschön gestaltete visuelle Darstellungen können einen unklaren Pfad nicht kompensieren.
1.2 Was ist primäre Navigation? Lass uns das definieren
Primäre Navigation sind nicht alle Links auf deiner Seite. Es sind die Kernelemente des Menüs, die als erste Straßenkarte für deine Nutzer dienen. Denke an: „Funktionen“, „Preise“, „Blog“, „Login“, „Kontakt“. Diese Links bringen die Leute schnell dorthin, wo sie hinwollen. Sie sind das, was die meisten Nutzer 80% der Zeit verwenden werden. Es sind nicht deine rechtlichen Links im Footer. Es ist keine Seitenleiste für eingeloggte Nutzer. Und es ist definitiv kein Karussell mit CTAs.
Wenn die primäre Navigation klar strukturiert ist, reduzierst du Absprungraten, erhöhst das Vertrauen und hinterlässt einen besseren ersten Eindruck, ohne ein visuelles Element zu verändern.
1.3 Häufige Navigationsfehler, die man vermeiden sollte
Auch wenn deine Navigation „in Ordnung“ erscheint, können subtile Probleme das Vertrauen untergraben. Hier sind drei häufige Fallen, die wir sehen:
Hamburger-Menüs auf dem Desktop: Viele Seiten verwenden universell Hamburger-Menüs, in der Annahme, Minimalismus sei immer gutes UX. Aber wenn die Navigation auf großen Bildschirmen verborgen wird, entfernt man einen entscheidenden Hinweis, den Nutzer erwarten. Auf dem Handy ist der Platz knapp, daher verstecken wir. Auf dem Desktop können wir zeigen. Wenn dein Nutzer etwas anklicken muss nur um herauszufinden, wohin er gehen kann, hast du ihn bereits verloren.
Überfüllte Menüs: Wir haben Seiten mit mehr als 20 Links in ihrer oberen Navigation gesehen. Die Logik? „Lass uns ihnen alles zeigen!“ Das Ergebnis? Entscheidungsparalyse. Nutzer wissen nicht, was wichtig ist, und anstatt zu denken „Wow, dieses Unternehmen macht viel!“ denken sie, „Wow, ich bin überwältigt.“
Kreative oder inkonsistente Labels: Auf einer Seite steht „Lass uns reden“. Auf einer anderen steht „Kontakt“. Auf einer weiteren „Arbeite mit uns“. Technisch führen sie zum gleichen Ort, aber mental wissen es die Nutzer nicht. Diese Inkonsistenz erhöht die kognitive Last, und wenn die Leute zu hart arbeiten müssen, verlassen sie die Seite.

1.4 Was tatsächlich Vertrauen in der Navigation aufbaut
Vertrauen im UX ist kein Gefühl, sondern eine Reihe von erfüllten positiven Erwartungen. Ein Nutzer klickt auf „Preise“ und sieht Preise. Klickt auf „Blog“ und sieht Artikel. Wenn deine Navigationsstruktur mit deiner Inhaltsstruktur übereinstimmt, ist das Ausrichtung. Und Ausrichtung = Vertrauen.
Füge nun Konsistenz und Vorhersehbarkeit hinzu. Die Navigation sollte auf Mobilgeräten, Desktops und Tablets gleich funktionieren. Menüs sollten nicht von oben zur Seite wechseln oder in unzusammenhängende Formate morphen. Nutzer bauen eine mentale Karte, und wenn sich diese Karte ständig ändert, hören sie auf, zu erkunden.
1.5 Warum verwirrte Navigation scheitert
Viele Websites schaffen unnötige Reibung durch ihre Top-Level-Navigation. Dropdowns können sich in verschiedenen Abschnitten unterschiedlich verhalten und subtil das Vertrauen der Nutzer brechen. Menülabels wie „Entdecken“ oder „Lösungen“ sind vage und interpretationsbedürftig. Noch schlimmer: CTA-Buttons, die in Navigationsleisten gestopft werden, können mit wesentlichen Wegen konkurrieren.
Ich habe gesehen, wie Kunden ihre durchschnittliche Sitzungsdauer einfach durch das Aufräumen ihrer Navigation verdoppeln. Eine E-Commerce-Marke reduzierte die Absprungrate von 78% auf 52%, nachdem wir die Top-Level-Elemente von 11 auf 6 klare Optionen reduziert haben. Diese kleinen Entscheidungen summieren sich. Sie lassen Nutzer zögern oder sich verirren, wodurch die Absprungrate steigt und Conversions sabotiert werden.
1.6 Die echte Lösung: Vorhersehbarkeit, klare Sprache und Zweck
Gute Navigation entsteht nicht, indem man Seiten in einen Header wirft. Sie entsteht, wenn man die Seite um die Reise des Nutzers herum plant, nicht um die interne Struktur.
Hier ist die Formel:
Verwende 5–7 Menüpunkte auf oberster Ebene maximal. Warum? Das ist das Verarbeitungsgrenzen des menschlichen Gehirns für das Kurzzeitgedächtnis.
Verwende Alltagsprache. Nenne es nicht „Lösungen“. Nenne es, was die Lösung tatsächlich ist: „Marketing-Tools“ oder „Team-Kollaboration“.
Halte die Struktur konsistent zwischen Seiten und Geräten. Lass deine Navigation nicht wie ein Ratespiel wirken.
Nutze visuelle Hinweise, um Nutzer zu orientieren: feste Header, „aktuelle Seite“-Markierungen und Brotkrumen helfen Nutzern, sich nicht verloren zu fühlen.
Wie NN/g sagt: „Eine gut gestaltete Informationsarchitektur ermöglicht es Menschen, das zu finden, wonach sie suchen, und ihre Ziele zu erreichen.“ — Nielsen Norman Group
2. Deine CTAs wissen nicht, was sie wollen
2.1 Wenn Deine Webseite aus allen Richtungen auf die Nutzer schreit
Ein Call-to-Action (CTA) soll eigentlich nur eins machen: dem Nutzer helfen, weiterzukommen. Aber wenn Deine Seite voller „Kostenlose Testversion starten“, „Demo buchen“, „Kontakt“, „Abonnieren“ und „Mehr lesen“ ist, hört es auf, hilfreich zu sein. Es fühlt sich an, als ob fünf Verkäufer gleichzeitig verschiedene Angebote rufen.
Das führt die Nutzer nicht, es überwältigt sie. Das Ergebnis? Nutzer zögern und denken zu viel nach (schlecht) oder verschwinden ganz (noch schlimmer). Dies nennt man Wahlparalyse. In der UX-Psychologie ist bewiesen, dass zu viele gleichwertige Entscheidungen die Handlungsrate senken. Die Leute fühlen sich unsicher und steigen aus. Das ist besonders gefährlich über dem Fold, dem Teil Deiner Seite, den die Leute sehen, bevor sie scrollen. Wenn Du diesen Bereich mit drei verschiedenen Buttons füllst, verlieren sich die Nutzer. Sie fühlen sich verloren.
2.2 Praxisbeispiel: Wenn zu viele Optionen die Ergebnisse vernichten
Mehrere konkurrierende CTAs schaffen Unsicherheit: Welche Aktion ist die richtige für mich? Führen sie zu unterschiedlichen Zielen? Dieses Zögern führt oft dazu, dass gar nichts passiert. Zum Beispiel hatte eine B2B-Landingpage, die wir überarbeitet haben, drei Haupt-CTAs über die Hero-Sektion verteilt. Rate mal, wie viele Nutzer einen von ihnen anklickten? Sehr wenige. Durch Heatmap-Tracking fanden wir heraus, dass Nutzer über alle schwebten, aber keinen klickten. Warum? Weil sie nicht wussten, welcher der „echte“ nächste Schritt war.
Nach Benutzertests haben wir es auf nur einen Haupt-CTA vereinfacht: „Kostenlose Testversion starten“, und fügten darunter Mikrokopie hinzu: „Dauert 2 Minuten. Keine Kreditkarte erforderlich.“Ergebnis? Die Conversion-Rate stieg innerhalb des ersten Monats um 47%. Wir haben nicht das Design verändert, nur die Klarheit.

2.3 Die Psychologie hinter einem klaren Pfad
Hier ist die Wahrheit: Die Leute wollen geführt werden. Sie kommen nicht auf Deine Seite, um eine Liste von Optionen zu analysieren, als ob sie einen Handyvertrag wählen würden. Sie wollen, dass Du ihnen den einen besten nächsten Schritt zeigst. Dies nennt man kognitive Leichtigkeit, die Leichtigkeit, mit der unser Gehirn Informationen verarbeitet. Wenn Nutzer auf mehrere CTAs mit unklaren Ergebnissen stoßen, verlangsamt sich ihr Gehirn. Ihr Vertrauen sinkt. Und wenig Vertrauen = keine Klicks. Wenn es eine offensichtliche Handlung gibt, die mit ihrem Ziel übereinstimmt, wird die Aktion mühelos. Das ist das Ziel von großartigem CTA-Design.
2.4 Die Macht der Mikrokopie in CTAs
Mikrokopie ist der kleine Text, der in der Nähe Deiner Buttons erscheint, und sie ist eine Geheimwaffe, um die Conversions zu erhöhen. Während ein klarer CTA entscheidend ist, kann die Art, wie Du ihn formulierst, den Unterschied für die Conversions machen oder sie zerstören. Mikrokopie - diese kleinen Wörter in und um Deine Buttons - bieten Kontext und Sicherheit.
Weil, wenn Leute zögern zu klicken, liegt es oft an Angst oder Unsicherheit: „Werde ich belastet?“, „Wie lange dauert das?“, „Wird das mich zuspammen?“
Du kannst diese Bedenken direkt mit Mikrokopie wie: „Keine Kreditkarte erforderlich“, „Jederzeit kündbar“, „Dauert nur 2 Minuten“ mindern.
Dieser kleine Text baut Vertrauen auf und verringert das Zögern.
2.5 Die Lösung: Führen, nicht überwältigen
Weise jeder Seite eine primäre Handlung zu, die direkt mit der Absicht des Nutzers übereinstimmt. Jede Seite sollte eine Aufgabe haben. Deine Preis-Seite? Fordere Testanmeldungen an. Dein Blogpost? Fördere Newsletter-Abos. Deine Eigenschaften-Seite? Fördere Produktdemos.
Und wenn Du diese Aufgabe entschieden hast, sollte Dein CTA perfekt dazu passen. Was zu tun ist:
Wähle einen primären CTA pro Seite und mache ihn visuell dominant
Füge unterstützende Mikrokopie hinzu, um Einwände zu beruhigen
Falls nötig, füge einen sekundären CTA hinzu, dezent gestylt (z.B. ein Textlink oder Ghostbutton)
Verwende Button-Text, der sich darauf konzentriert, was der Nutzer bekommt, nicht, was er tun muss
Susan Weinschenk erklärt dieses Verhalten in „100 Things Every Designer Needs to Know About People“ und betont, dass Menschen einen klaren Weg benötigen, um instinktiv zu handeln.
3. Deine Button sehen wie Dekoboxen aus
Minimalistisches Design ist großartig, bis deine Buttons anfangen, wie statische Rechtecke auszusehen. Nutzer klicken nicht auf etwas, das nicht interaktiv aussieht.
3.1 Buttons sind nicht nur dekorativ, sie sind richtungsweisend
Buttons sollten klare, handlungsorientierte Wegweiser sein. Sie existieren, um Interaktionen zu fördern. Aber auf zu vielen modernen Websites sind Buttons mehr wie Hintergrundelemente als funktionale Werkzeuge gestaltet. Flache Ghost-Buttons, unbeschriftete Icons, ultraleichte Umrisse - sie mögen für einen Designer sauber aussehen, aber sie tun nicht das, wofür Buttons gedacht sind: geklickt zu werden.
Nutzer sollten nicht raten müssen, ob etwas klickbar ist. Wenn sie das tun, sinkt das Vertrauen, steigt die Reibung und die Konversion verschwindet. Ein Button, der cool aussieht, aber nicht klickbar aussieht, ist kein Button. Es ist visueller Ballast.
3.2 Was bedeutet „Affordance“ (und warum ist es wichtig)?
Im UX-Bereich bezieht sich Affordance auf die visuellen Hinweise, die Nutzern sagen, was etwas tut. Ein Button sollte das Klicken ermöglichen. Er sollte offensichtlich interaktiv aussehen.
Stell dir vor, du gehst auf eine Tür zu. Du weißt, wie man sie benutzt, weil sie einen Griff hat, der das Ziehen „ermöglicht“. Stell dir jetzt einen digitalen Button vor, der mit dem Hintergrund verschmilzt, keine Umrandung hat und vage Text benutzt wie „Go“. Nutzer fühlen sich nicht sicher, damit zu interagieren, weil es kein klares Signal gibt, dass er handlungsfähig ist. Deine Seite sollte kein Tutorial brauchen. Das Design sollte kommunizieren, wie es funktioniert. Wenn ein Nutzer schweben oder raten muss, ob etwas klickbar ist, ist das ein Reibungspunkt. Und Reibung tötet den Fluss.
3.3 Barrierefreiheit ist keine Option, insbesondere bei Buttons
Buttons sind nicht nur für Mausnutzer mit 20/20-Sehvermögen und Retina-Bildschirmen. Sie müssen für alle nutzbar sein, einschließlich mobiler Nutzer mit großen Daumen, Menschen mit Sehbehinderungen und Personen, die mit Tastaturen oder Bildschirmlesegeräten navigieren.
Um Buttons barrierefrei zu machen, muss der Farbkontrast die WCAG AA-Standards erfüllen, mit einem Mindestverhältnis von 4.5:1 für Text. Touch-Ziele sollten groß genug sein, mindestens 44x44 Pixel, um alle Nutzer zu berücksichtigen. Fokuszustände müssen klar sichtbar sein, sei es durch eine Umrandung oder einen subtilen Schatten, damit die Nutzer sehen können, wo sie sich auf der Seite befinden. Und jeder Button muss ein beschreibendes Label haben. Unbeschriftete Icons sind eine UX-Sackgasse. Barrierefreiheit ist kein Bonus, es ist die Grundlage für nutzbares Design.
3.4 Wie schlechtes Button-Design tatsächlich aussieht
Wir sehen wiederkehrende Probleme bei UX-Audits, die Interaktionen sabotieren. Ghost-Buttons verwenden zum Beispiel oft schwache Umrandungen, die in hellen Hintergründen verschwinden und schwer zu erkennen sind. Nur mit Icons versehene Buttons fehlen Tooltips oder Beschriftungen - Nutzer wissen nicht immer, dass ein Zahnrad-Icon „Einstellungen“ bedeutet, und sie sollten es nicht erraten müssen.
Dann gibt es Buttons, die so gestylt sind, dass sie wie einfache Textlinks aussehen. Diese Zweideutigkeit schafft Verwirrung darüber, ob sie eine Aktion auslösen oder zu einer anderen Seite navigieren. Und wenn mehrere Buttons in einer Reihe erscheinen, ohne klare Hierarchie, zögern Nutzer, unsicher welcher zu klicken ist. Wenn Leute schweben, pausieren oder deine Buttons vollständig überspringen, funktioniert dein Design nicht.
3.5 Die Lösung: Mache Buttons offensichtlich, handlungsfähig und barrierefrei
Die Verbesserung deines Button-UX erfordert kein Redesign, sondern Klarheit. Starte damit, jeden Button auf deiner Seite zu überprüfen und eine einfache Frage zu stellen: Könnte jemand ohne Hintergrund in Design sofort wissen, dass er darauf klicken kann? Wenn die Antwort nein lautet, ist das ein Reibungspunkt.
Verwende starken visuellen Kontrast und klar definierte Hover- oder Tap-Zustände und teste sie auf sowohl Desktop- als auch mobilen Geräten. Beschrifte Buttons mit ergebnisorientierter Sprache, die dem Nutzer genau sagt, was als nächstes passiert. Halte einen konsistenten Stil für deine primären Calls-to-Action auf allen Seiten, sodass Nutzer beginnen, sie zu erkennen und ihnen zu vertrauen.
Schließlich stelle sicher, dass deine Buttons grundlegende Zugänglichkeitskriterien erfüllen - Kontrast, Größe, Beschriftung und Tastaturnavigierbarkeit sind nicht optional. Buttons sind nicht der Ort, um deine Liebe zum Minimalismus auszudrücken. Sie sind dort, wo Entscheidungen getroffen werden. Wenn Nutzer nicht mit Vertrauen klicken können, verlierst du mehr als nur Designpunkte - du verlierst Konversionen.
4. Deine Typografie sieht cool aus, ist aber schwer lesbar
Typografie ist der Hauptweg, wie Menschen deine Inhalte konsumieren. Wenn es schwer zu lesen ist, spielt es keine Rolle, wie brillant deine Botschaft ist – sie könnte genauso gut nicht existieren. Design dreht sich nicht nur darum, gut auszusehen. Es geht darum, gut zu funktionieren. Und die Schrift ist die Stimme deines Interfaces. Typografie geht nicht nur um Persönlichkeit – es geht um Leistung.
4.1 Typografie ist mehr als Stil – es ist ein Werkzeug für Klarheit
Typografie geht nicht nur darum, eine hübsche Schriftart auszuwählen. Es geht darum, wie Menschen deine Botschaft lesen und aufnehmen. Du kannst den klügsten Text und das wertvollste Angebot auf deiner Seite haben, aber wenn es in sehr hellem Grau, in 12px Zeilen gepackt oder über die ganze Seite zentriert ist, wird es nicht gelesen. Punkt.
Typografie sollte Reibung verringern, nicht erzeugen. Deine Schriftentscheidungen beeinflussen die Lesbarkeit, Zugänglichkeit, Informationshierarchie, SEO und sogar, wie vertrauenswürdig deine Marke wirkt. Designer priorisieren oft die ästhetische „Stimmung“ über die Lesbarkeit. Aber hier ist eine Wahrheit: Wenn deine Seite toll aussieht, aber Menschen Mühe haben, sie zu lesen, ist es egal, wie schön sie ist.
4.2 Lesbarkeit = Behalten
Auf Bildschirmen zu lesen ist sowieso schwieriger als auf Papier. Menschen überfliegen. Sie scannen. Sie werfen einen Blick. Also muss deine Schrift scannbar sein.
Das bedeutet: (Kurze Absätze, Klare Überschriftenhierarchie, Zeilenhöhe zwischen 1,4 und 1,7, Schriftgrößen, die sich über Geräte anpassen, Maximale Zeilenlänge von ~70–80 Zeichen) Wenn Text richtig strukturiert ist, bleiben Nutzer länger, weil es mühelos wirkt weiterzulesen.
Wir haben mit einer inhaltsgetriebenen Plattform gearbeitet, die ihre Fließtextgrösse von 14px auf 17px erhöht hat, ihre Überschriftenhierarchie gesäubert und auf nur zwei Schriftarten vereinfacht hat. Ergebnis? Die durchschnittliche Zeit auf der Seite stieg um 28 %. Nur wegen der Typografie.
4.3 Barrierefreiheit ist nicht nur ein Schlagwort
Etwa 2,2 Milliarden Menschen weltweit leben mit irgendeiner Form von Sehbeeinträchtigung. Wenn Webseiten auf kontrastarmen Text, winzige Schriften oder inkonsistente Abstände setzen, schaffen sie nicht nur ein leicht schlechteres Erlebnis, sondern schließen Menschen aktiv aus. Wenn dein Absatztext hellgrau auf weißem Hintergrund ist oder Links visuell nicht von Fließtext zu unterscheiden sind, baust du Wände, wo offene Türen sein sollten.
Mindestens sollte dein Text die WCAG AA Kontrast-Richtlinien erfüllen. Tools wie der Contrast Checker von WebAIM können dir helfen, das 4,5:1 Verhältnis für normalgroßen Text sicherzustellen. Deine Schriften sollten verstellbar sein, ohne das Layout zu zerstören, sodass Nutzer, die die Textgröße erhöhen, nicht mit chaotischen Designs „bestraft“ werden. Überschriften sollten der richtigen semantischen HTML-Struktur folgen, H1 für Haupttitel, dann H2, H3 und so weiter. Das hilft nicht nur Screenreadern, sondern unterstützt auch SEO und Inhaltsklarheit. Und wo immer möglich, vermeide die Verwendung von Textbildern. Diese können von unterstützenden Technologien nicht gelesen werden und skalieren oft schlecht über verschiedene Geräte.
Barrierefreiheit ist nicht nur ein Punkt auf einer Checkliste. Es ist eine gesetzliche Anforderung in vielen Orten und eine ethische überall. Wenn deine Seite nicht barrierefrei ist, ist sie nicht vollständig.
4.4 Typografie hat auch Auswirkungen auf SEO
Suchmaschinen „sehen“ deine Schriften nicht, aber es interessiert sie wirklich, wie deine Inhalte strukturiert sind. Wenn du richtige Header-Level verwendest (H1 für Seitentitel, H2 für Hauptabschnitte, etc.), sagt es Google und Screenreadern, worum es bei deinem Inhalt geht. Wenn du dagegen ein beliebiges <div>
zu einer Überschrift stilisierst, machst du nur visuelles Design, kein semantisches Design. Und das schadet sowohl der SEO als auch Nutzern der unterstützenden Technologien. Gute Typografie unterstützt die Klarheit, was die Auffindbarkeit unterstützt.
4.3 Die Lösung: Design für Augen, nicht nur für Ästhetik
Um sicherzustellen, dass deine Typografie tatsächlich für dein Publikum funktioniert, fang mit den Grundlagen an. Ein Fließtextgröße von 16 bis 18 Pixeln bietet das richtige Gleichgewicht zwischen Lesbarkeit und visueller Harmonie über Geräte hinweg. Kombiniere das mit kontraststarken Farbkombinationen – denke an dunklen Text auf hellen Hintergründen oder umgekehrt, um die Lesbarkeit selbst bei schlechten Lichtverhältnissen zu gewährleisten.
Bleib bei ein oder zwei Schriftarten auf deiner Seite. Das hält nicht nur dein visuelles Identität kohärent, sondern reduziert auch die kognitive Belastung. Für Fließtext wähle immer linksbündigen Text. Er ist einfacher zu überfliegen, besonders auf mobilen Bildschirmen, wo zentrierter oder ausgerichteter Text chaotisch werden kann.
Stelle sicher, dass deine Überschriftenstruktur eine klare und logische Hierarchie folgt. Die richtige Verwendung von H1-, H2- und H3-Tags verbessert sowohl die Benutzerfreundlichkeit als auch die SEO. Und verlasse dich nicht nur auf Mockups – teste deine Typografie auf echten Geräten, besonders Smartphones, wo die meisten Nutzer deine Inhalte sehen werden.
Große Typografie sollte sich nicht aufdrängen. Sie sollte in den Hintergrund treten und die Nutzer leise durch deine Nachricht führen. Wenn sie gut funktioniert, werden die Nutzer es nicht einmal bemerken – sie werden einfach mühelos weiterlesen.

5. Du stellst Trends über Klarheit
In der heutigen Designkultur ist es leicht, dem Visuell Eindrucksvollen nachzujagen, anstatt dem, was funktional effektiv ist. Mit Plattformen wie Dribbble und Awwwards, die avantgardistische Websites präsentieren, fühlen sich viele Teams unter Druck, 'modern auszusehen', selbst wenn dies die Benutzerfreundlichkeit beeinträchtigt.
Aber hier ist die bittere Wahrheit: Deine Seite ist nicht dazu da, andere Designer zu beeindrucken. Sie ist hier, um echten Menschen zu helfen, reale Ziele zu erreichen. Und wenn trendige Visuals die Klarheit behindern, leidet die Leistung, egal wie atemberaubend das Layout ist.
5.1 Das Problem mit Trenddesign
Trendige Visuals sind verführerisch. Neumorphismus, Brutalismus, Parallax-Scroll-Effekte, schwebende Glaskarten sehen auf Dribbble und Behance unglaublich aus. Sie gewinnen Designpreise. Sie werden auf Twitter geteilt. Und dennoch richten sie oft mehr Schaden an, als dass sie nützen, wenn sie auf echte Websites angewendet werden, die von echten Menschen genutzt werden.
Warum? Weil Trends dazu neigen, Stil über Klarheit zu stellen. Sie sind darauf ausgelegt, zu beeindrucken, nicht um Anwendern zu helfen, Aufgaben zu erledigen. Oft wird die Benutzerfreundlichkeit für Neuartigkeit geopfert, und das Ergebnis ist eine Erfahrung, die gut aussieht, sich aber frustrierend anfühlt. Design ist keine Kunst. Es ist Kommunikation. Wenn ein Trend die Klarheit verbessert, super. Aber wenn er deine Benutzeroberfläche schwieriger zu bedienen macht, ist es nur Lärm.
5.2 Wann lohnt es sich, Trends zu nutzen?
Seien wir fair: Nicht alle Trends sind schlecht. Tatsächlich verbessern einige moderne Designmuster das Nutzererlebnis, wenn sie mit Absicht eingesetzt werden.
1. Mikrointeraktionen können subtil die Aufmerksamkeit lenken (z.B. ein Knopf, der leicht pulsiert, um das Auge zu fesseln). 2. Dunkelmodus bietet visuellen Komfort in lichtschwachen Umgebungen und reduziert die Augenbelastung für viele User. 3. Fett gedruckte, übergroße Überschriften können Usern helfen, schneller zu scannen und die Seitenstruktur intuitiver zu verstehen. 4. Sauberer Weißraum verbessert den Fokus und die Hierarchie, besonders auf mobilen Geräten.
Diese Trends basieren darauf, das Nutzererlebnis zu verbessern, nicht nur auf Ästhetik. Der Schlüssel ist die Frage: Was bringt dieser Trend dem Nutzer wirklich?
5.3 Warum Trenddesign nach hinten losgeht
Wir haben kürzlich die neu gestaltete Startseite eines Startups überprüft. Sie sah unglaublich aus – die Art von schlankem, animiertem Layout, das auf Dribbble die Herzen gewinnen würde. Die Visuals waren sauber, die Schrift modern, und die Benutzeroberfläche hatte diesen subtilen, hochwertigen Tech-Vibe.
Aber hier ist, was tatsächlich nach dem Start des Redesigns passierte: Die Leute waren verwirrt. Die Navigation versteckte sich hinter einem Menü, das nur beim Hover sichtbar war und vage Beschriftungen hatte. Wichtige Inhalte waren hinter Karussells und Modals versteckt. CTA verwendeten Icons ohne Text. Es sah alles premium aus, funktionierte aber nicht für normale User, die einfach nur Antworten wollten. Niemand sagte, es sei 'hässlich.' Aber während der Tests gaben die meisten Leute einfach auf. Sie konnten nicht sagen, was das Produkt tat. Sie wussten nicht, worauf sie klicken sollten. Sie verließen die Seite ohne Konversion. Das Problem waren nicht die Visuals. Es war die fehlende Klarheit.
5.4 Die Lösung: Funktion steht immer an erster Stelle
Trends sind nicht von Natur aus schlecht – sie müssen nur einem Zweck dienen. Nutze sie, um Inhalte hervorzuheben, einen Fluss zu unterstützen oder die Hierarchie zu verstärken. Verwende sie nicht einfach, weil sie auf einer Showcase-Seite populär sind.
Frage bei jedem Trend, den du in Betracht ziehst: (Macht dieser das Lesen des Inhalts einfacher?, Führt er den Nutzer zu einer gewünschten Aktion?, Funktioniert er genauso gut auf mobilen Geräten, Tablets und bei langsameren Verbindungen?, Würde ein Nicht-Designer sofort verstehen, wie man es verwendet?)
Wenn die Antwort auf eine dieser Fragen nein ist, überdenke es.
„Nutzer bevorzugen Websites, die es ihnen leicht und effizient ermöglichen, ihre Aufgaben zu erledigen, nicht solche, die nur modern aussehen.“ NN/g über Ästhetik-Benutzerfreundlichkeitseffekt
Bonus: Warum klare UX auch das SEO verbessert
Während deine Nutzer zuerst die Schmerzen einer schlechten UX spüren, tut es auch Google. Websites, die verwirrend, langsam oder übermäßig komplex sind, werden bestraft, selbst wenn sie toll aussehen. Googles Kern-Updates berücksichtigen zunehmend Nutzererfahrungssignale, einschließlich:
Mobile-Freundlichkeit und Core Web Vitals (Ladegeschwindigkeit, Interaktivität, visuelle Stabilität)
Semantische Struktur, die das Indexieren unterstützt
Klarer, vertrauenswürdiger Inhalt mit starker interner Verlinkung
Niedrige Absprungraten und hohe Interaktion
UX Klarheits-Checkliste
Bevor du deine Website startest (oder neu startest), führe sie durch diese schnelle Klarheits-Checkliste:
[ ] Navigation ist klar, konsistent und auf 5-7 Hauptelemente beschränkt.
[ ] CTAs haben pro Seite eine klare Primäraktion, mit unterstützendem Kleingedruckten.
[ ] Buttons sind visuell deutlich und interaktiv, mit offensichtlichen Hover-/Tap-Zuständen.
[ ] Typografie ist leicht zu lesen, benutzt eine logische Hierarchie und erfüllt Kontraststandards.
[ ] Trends unterstützen die Klarheit, anstatt sie zu überschattieren.
Wenn du diese Punkte mit Zuversicht abhaken kannst, ist deine Website auf dem richtigen Weg.
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